Die Körperintelligenz wieder entdecken
Eintauchen in die Intelligenz des Körpers um Symptome zu verstehen
Um Krankheiten, Symptome oder auch bestimmte Verhaltensmuster oder Gegebenheiten des Körpers zu verstehen, muss man lernen, Zusammenhänge herzustellen. Mit einer Kombination aus einem Body-Channeling und analytischem Zusammenhang kann man dem Ursprung eines Symptoms schnell auf die Schliche kommen
Ich habe von einer Frau gelesen, die als Jugendliche missbraucht wurde.* Seit dieser Zeit hat sie stark an Gewicht zugenommen und schaffte es nicht, zu ihrer Wunsch-Figur zurückzukehren. Zusammen mit einer Therapeutin hat sie im Laufe der Zeit herausgefunden, dass ihr Körper die Gewichtszunahme als Schutz vor weiteren Erfahrungen dieser Art sozusagen „veranlasst“ hat. Er setzte die Missbrauchs-Erfahrung in folgenden Zusammenhang: Wenn ich schlank bin, werde ich missbraucht. Also darf ich nicht schlank sein. Die junge Frau hat Schlankheit mit Schönheit gleichgesetzt und Schönheit wiederum mit Missbrauch. Sie hat den unbewussten Glaubenssatz abgespeichert, dass sie nicht „zu schön“ sein darf, damit ihr nichts angetan wird.
Dieses Beispiel zeigt, dass das, was wir unbewusst denken oder glauben, nicht nur in einem versteckten Bereich des Gehirns abgelegt ist, sondern dass es sich im ganzen Körper abspeichert. Und dieser reagiert darauf.
So kann ein Magengeschwür die Folge von jahrelanger Unterdrückung von Gefühlen sein; wenn du dir an einem Tag ständig weh tust und dich stößt, kann dies ein Hinweis auf eine emotionale Verletzung sein; wenn du hinfällst, kann es bedeuten, dass du zu schnell unterwegs bist und in deinem Alltag mal einen Gang zurückschalten solltest; bekommst du eine Entzündung an den Augen, möchtest du vielleicht irgendwo in deinem Leben nicht hinschauen, und und und. Bei dieser Art, auf Krankheiten und Symptome zu schauen ist es wichtig, sich Folgendes bewusst zu machen:
- Es gibt nicht die eine pauschale Erklärung für ein bestimmtes Symptom. Die Ursache ist bei jedem individuell. Wichtig ist nicht, dass ein anderer einen Zusammenhang für dich herstellt und dir sagt, so ist es, sondern ein Zusammenhang muss sich für dich selbst stimmig anfühlen.
- Der Ansatz, der durch die Bodylove-Thematik verfolgt wird ist immer ein ergänzender und begleitender Ansatz. Er kann als eine Ergänzung zu klinischen und medizinischen Diagnosen angesehen werden und unterstützt die inneren Prozesse, die durch Symptome aufgeworfen werden (diese werden zum Beispiel bei einem Body-Channeling angeschaut). Er ersetzt jedoch keinen Arztbesuch.
Wir können Krankheiten und Beschwerden nicht verhindern oder umgehen. Sie gehören zu unserem Leben dazu und auch Bodylove verspricht kein krankheitsfreies Leben. Bodylove steht vielmehr dafür ein, mit dem Körper eine intensivere Verbindung einzugehen und ihm diese Bitte zu erfüllen, die in jedem Symptom mitschwingt: Bitte höre mich, ich spreche mit dir! Dein Körper möchte immer mal wieder Aufmerksamkeit, Verständnis und Mitgefühl von dir bekommen, das ist im Prinzip schon alles. Zum Ausgleich dafür, dass er 24/7 für dich da ist und funktioniert, könnte man sich durchaus überlegen, diese Zeit für ihn zu investieren.
Indem man eine Krankheit annimmt, akzeptiert und sich bemüht sie zu verstehen, ist der Weg zur Genesung bereits zur Hälfte gegangen. Die Behandlung und Therapien sind oft zweitrangig, denn die innere Haltung und der Wille, gesund zu werden, sind die halbe Miete.
Medikamente und Therapien mussten in den letzten Jahren deshalb immer stärker, heftiger und chemischer werden, weil wir dies vergessen hatten. Menschen haben alle Hoffnung und Verantwortung in die Hände der Ärzte gegeben. „Mach mich gesund, du hast das schließlich studiert“, war die innere Haltung vieler Menschen. Doch ohne die eigene Mitwirkung kann Genesung nicht nachhaltig geschehen und die Wurzel des Problems nicht gefunden und verstanden werden.
Je mehr wir wieder zu uns selbst finden, in den eigenen Körper eintauchen, ihn lieben und verstehen lernen, desto feiner werden wir. Fein im Sinne von feinfühliger, wacher und schneller wissend, was und wie viel davon gut für uns ist. Eines Tages werden Hammer-Medikamente mit Hammer-Nebenwirkungen vielleicht eher die Ausnahme als die Regel sein und stattdessen findet man so lange es geht Heilwege, die näher an der Natur sind. An der Natur im Sinne von pflanzlicher Heilkunde, aber auch im Sinne eines bewussteren Lebensstils.
Zurück zur Natur des Menschen. Zurück zur Logik: Krankheit verlangt in erster Linie nach Ruhe. Und nicht nach einer schnellstmöglichen Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit durch Medikamente. Krankheit braucht die Zeit, die sie braucht und sollte nicht künstlich abgekürzt werden. Wir dürfen wieder lernen, den Körper wichtiger zu nehmen als das Geld verdienen. Wenn diese Prioritätensetzung klar ist, dann entspannt sich der Körper, weil er sich auf uns verlassen kann. Wir wiederum können uns auf ihn verlassen und unserer Arbeit und dem Geld verdienen mit mehr Sorgenfreiheit nachgehen.
Zum Abschluss sei noch gesagt, dieses Bodylove Gedankengut ist ein Luxus, den wir uns in dieser Gesellschaft herausnehmen können. Wir haben ein wunderbares Auffangnetz und niemand muss auf der Straße sitzen, weil er auf seinen Körper und seine Krankheiten achtet. Die Angst davor, zu wenig Geld zu verdienen erscheint mir oftmals irrational und eher auf einen bestimmten Standard bezogen. Früher mussten Menschen schaffen und rackern, um Brot und Käse auf dem Tisch stehen zu haben, doch in diesen Zeiten des Überflusses, dürfen wir uns getrost und immer mal wieder von dem Leistungsgedanken lösen und gerne auch von dem Lebensstandard-Anspruch, wenn er nicht im Verhältnis zu den Werten steht, auf die es ankommt (zum Beispiel die Gesundheit).
*Quelle: Claudia Rainville, 2007: Metamedizin. Jedes Symptom ist eine Botschaft: Heilung (be)greifbar nah