Du und dein Körper - eine Partnerschaft fürs Leben
In Beziehungen kann man nebeneinander her leben. Man kann zusammen und doch allein sein, man kann mitten drin und doch irgendwie ganz woanders sein. In einer Beziehung gibt es eine Verbindung, die immer da ist. Es gibt ein gemeinsames Buch und die Seiten sind bereits liniert. Aber was hineingeschrieben wird und ob etwas hineingeschrieben, bestimmen die Partner jeden Tag aufs Neue. Damit die Verbindung für beide Seiten gesund und glücklich ist, bedarf es immer mal wieder aktiver Zuwendung und Pflege. Die Art der Verbindung in einer Partnerschaft wirkt sich in der Regel unmittelbar auf die Gesundheit, die Stimmung und das Lebensglück der Partner aus.
Was machen Partner, wenn es mal nicht so gut läuft? Sie gehen sich zunächst aus dem Weg. Entweder gehen sie auf physischen Abstand oder auf geistigen Abstand. Oder beides. Irgendwann machen sie wieder Schritte aufeinander zu, nähern sich wieder an. Beziehungen bestehen aus einem ständigen Spiel zwischen Nähe und Distanz.
Dein Körper, deine Körperin und du, ihr habt ebenfalls eine Beziehung miteinander. Ob ihr wollt oder nicht. Du kannst die oben genannten Beispiele auf die Beziehung zwischen dir und deinem Körper, deiner Körperin übertragen:
Du kannst mitten drin sein, in deinem Körper, und doch irgendwie ganz woanders.
Die Verbindung zu deinem Körper ist Zeit deines Lebens da, doch wie du sie gestaltest, bestimmst du jeden Tag aufs Neue.
Damit dein Geist und dein Körper gesund und glücklich sind, muss die Verbindung zwischen ihnen immer wieder gepflegt werden. Nur weil ich einmal verstanden habe, dass meine Körperin für mich da ist und das jedes Symptom eine Botschaft an mich ist, heißt es nicht, dass ich ab dem Moment in totalem Einklang und vollkommen gesund mit meinem Körper zusammenlebe. Wie in jeder Beziehung gibt es immer wieder kleine oder große Kämpfe, Missverständnisse und Reibungen zwischen dir und deinem Körper. Immer wieder wird er nach deiner Aufmerksamkeit rufen. Immer wieder wird er dir aber auch Antworten geben können auf Fragen zu deinen Stimmungen oder Situationen, die in deinem Leben wiederholen.
Vielleicht hört sich das alles etwas anstrengend an und vielleicht bist du auch noch gar nicht so warm geworden mit dem Gedanken, deinen Körper als ein "ansprechbares" und eigenständiges Wesen zu sehen. Das ist total ok. Und falls du mit der Sichtweise in Resonanz gehst, dann frag doch mal jetzt in diesem Moment nach! Frag nicht „wie geht es mir gerade?“ Sondern frag: „wie geht es dir gerade, lieber Körper?“
Wenn man der Beziehung zum eigenen Körper immer wieder Aufmerksamkeit schenkt, wird sie lebendig und birgt viel Potential für Veränderung und Heilung.
Das Bodylove-Konzept schließt die Theorie ein, dass es sich leichter und gesünder altern lässt, wenn man sich im Laufe seines Lebens dem Körper immer wieder liebend und hinhörend zuwendet. Wenn die kleinen körperlichen Probleme frühzeitig und regelmäßig angeschaut werden, dann läuft man weniger Gefahr, dass sich klein und klein akkumulieren und eines Tages eventuell zu einer unserer Krankheiten der heutigen Zeit führen.
In diesem Sinne wünsche ich euch beiden, dir und deinem Körper/deiner Körperin noch einen wunderschönen harmonischen Tag miteinander!
Verfasst am 18.05.21